Interview mit Alexander Paul

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Alexander Paul wurde im Jahr 2017 zum Paderborner Vizestadtmeister gekürt. 2020 wäre er für die NRW-Meisterschaften im Poetry Slam nominiert gewesen, was leider pandemiebedingt ausfallen musste. Wenn er nicht gerade als Poet auf Slam-Bühnen steht und nebenbei diverse Dinge bewertet (mehr dazu im Interview), organisiert und moderiert er u.a. den Galerie Slam in Lippstadt und ist Teil der Lesebühne „Lesen ohne Aufräumen“.
Was fühlst du, wenn du anmoderiert wirst?
Vorfreude! Die Zeiten, in welchen ich nervös bin, sind nur noch selten da. Ich klicke bei meiner Anmoderation in den Modus „Bühne“ und dann geht’s los!
Du hast bei Videoslams mitgewirkt. Gibt es Aspekte, die man durch das Zusammenspiel von Video und Text besser ausdrücken kann als durch eine Live-Performance vor Publikum?
Beim Videoslam hatte ich das Gefühl, dass ich das Bild, welches ich beim Schreiben im Kopf habe, einfach noch detaillierter aufzeigen kann. Alles ist „ausdrucks-anders“, nicht unbedingt stärker – anders eben. Ich würde aber die Live-Performance vorziehen, wenngleich ich es wirklich genossen habe, vor einer Kamera zu stehen. Dafür bin ich immer zu haben!
Wir gehen davon aus, dass du bald wieder auf „richtigen“ Bühnen stehen wirst. Was wird das erste sein, das du tust, wenn du zum ersten Mal wieder bei einer Location ankommst, um bei einer realen Veranstaltung vor Publikum aufzutreten?
Wenn das Interview hier veröffentlicht wird, stand ich hoffentlich wieder auf echten Brettern. Um ehrlich zu sein, gibt es da, glaube ich, gar nichts Spezielles, was ich tun werde. Vermutlich vor dem Mikro einmal tief einatmen, um wieder einklicken zu können.
Du hast bereits mehrere „Auftrittstoiletten“ – wie du sie selbst nennst – bewertet, zu finden als Posts auf Instagram. Welche war deine Lieblingstoilette und warum?
Uff, da habt ihr tief gegraben! Das habe ich echt mal eine lange Zeit gemacht. Vielleicht sollte ich das wieder beginnen. Aber ich müsste jetzt auf die Schnelle nachschauen… Ich kann mich noch an eine Toilette erinnern, welche mit Comicseiten tapeziert war. Die war cool! In der Regel bevorzuge ich jedoch saubere Toiletten!
Hast du im Rahmen der Online-Formate eigentlich auch deine eigene Toilette bewertet und wenn ja, wie fiel die Bewertung aus?
Habe ich tatsächlich nicht. 😀
Heutzutage würde man die Fliesen in meinem Bad wohl „retro – das dürfte man heute so nicht mehr machen, aber schick war es ja mal, das kommt bestimmt wieder zurück“ nennen.
Nun ein paar „persönlichere“ Fragen:
Auf deinem Instagram-Account hast du gepostet, du habest als kleiner Junge mal einem Pferd auf den Kopf gehauen, woraufhin dieses dich vom Rücken geworfen habe. Glaubst du an Karma?
Ich war sechs. Das Pferd war groß. Ich hatte Angst. Still not an excuse. Aber nein; ich glaube nicht an Karma.
Was war bisher dein unangenehmster/ lustigster Bühnenunfall?
Ich hab mal die Toilette im zakk verstopft! Sorry Leude. Meiner. Aber da ist ja auch schon Schlimmeres passiert.
Was für einen Beitrag hast du zuletzt auf Instagram gespeichert?
Einen Lifehack, um Brokkoli einfacher zu kochen!
Das letzte Jahr war im Großen und Ganzen sehr negativ behaftet, vor allem für Kulturschaffende, zu denen du ja gehörst. Hast du dennoch vielleicht positive Erfahrungen gemacht, die es ohne die Pandemie niemals gegeben hätte und wenn ja, was für welche?
Einiges. Meine Beziehung. Mich selbst besser zu verstehen und zu respektieren. Auch einfach mal zufrieden sein zu können. Das wäre wohl ohne die Pandemie in diesem Rahmen nicht so passiert.
Vor dir haben wir Mariel interviewt. Folgende Frage hat sie uns für die nächste Person, die interviewt wird (in dem Fall für dich) vorgeschlagen: Wenn alles nur Erdenkliche möglich wäre, was würdest du gerne tun?
Eine Pause machen können, von allem, ohne dabei ein schlechtes Gefühl zu haben.
Zum Abschluss:
Wenn du dich entscheiden müsstest – mit wem würdest du eher eine Familie gründen: mit Felix Lobrecht oder Johannes Floehr?
Mit Felix Lobrecht, denke ich. Johannes ist einfach mehr der beste Freund, bei dem dann jede:r sagen würde: Ihr beide würdet so gut zueinander passen. Aber insgeheim wissen wir beide: Freundschaft und kuscheln, ohne zu küssen, ist auch okay.
Was würdest du der Person, die nach dir interviewt wird, für eine Frage stellen (wir verraten nicht, wer das ist)?
Wenn du unterwegs bist, guckst du da auch mal öfters nach oben?
Was ist dein Lieblingsgegenstand in deinem Wohnzimmer?
Im Sommer ist es definitiv mein Ventilator!
Was ist dein größter Traum im Bereich Poetry Slam?
Wenn ich ehrlich bin, wäre es echt schön, wenn Slam zu einem normalen Nebenjob werden könnte. Ich möchte Menschen sagen können: Ich reise umher, moderiere Dinge, trage mich auf der Bühne vor und kann mir davon Dinge kaufen. Ziemlich unromantisch, was?